Schritt für Schritt

Mitleben

Eine erste Begegnungsmöglichkeit mit unserer Gemeinschaft bietet das » Mitleben

Kandidatur

Eine erste Anbindungsmöglichkeit an die Gemeinschaft ist die Kandidatur. In dieser Zeit hält die junge Frau regelmäßigen Kontakt zur Gemeinschaft in lockerer Anbindung und kann z.B. ihre Ausbildung/ihr Studium abschließen.

Postulat

Der erste Schritt in die Gemeinschaft beginnt mit dem sogenannten Eintritt. Die Postulantin lebt und arbeitet ein Jahr innerhalb der Gemeinschaft. Es ist vor allem eine Zeit des gegenseitigen Kennenlernens und für die Postulantin ein Vertraut-werden mit dem Gemeinschaftsleben und dem vinzentinischem Charisma.

Noviziat

Der nächste Schritt, das Noviziat, beginnt mit der Aufnahme in das Noviziat innerhalb einer liturgischen Feier, bei der die Postulantin auch das Ordenskleid und den Schwesternnamen erhält. Das Noviziat ist eine intensive Zeit der Einübung in das Leben als Vinzentinerin und in den Geist und Auftrag der Gemeinschaft.

Nach ca. zwei Jahren legt die Novizin ihre feierliche Profess ab. Sie bindet sich durch die Gelübde der Armut, Ehelosigkeit und des Gehorsams um des Himmelreiches willen an Gott und an die Gemeinschaft. Die Schwester wird an einen neuen Ort gesendet, an dem sie ihren vinzentinschen Auftrag erfüllt.

Mit der Profess ist die Schwester volles Mitglied der Gemeinschaft mit allen Rechten und Pflichten. Diese erneuert sie in jeder Osternacht für ein weiteres Jahr.

Juniorat

Nach dem feierlichen Professversprechen gehört eine Schwester während der ersten Jahre als Schwester zum Juniorat. Während des Juniorats hat sie besondere Möglichkeiten des Austausches und der Reflexion. Die Zeit dient dazu, tiefer in den Alltag als Ordensschwester hineinzuwachsen und in der Berufung gefestigt zu werden.

Etwas für mich?

Vinzentinerin werden – ein Weg für mich?

Es lohnt sich, dieser Frage nachzugehen…

  • wenn ich Sehnsucht nach MEHR in meinem Leben verspüre
  • wenn mich die Suche nach dem Sinn meines Lebens umtreibt
  • wenn ich mich für andere Menschen einsetzen will
  • wenn ich meinen Glauben intensiver leben möchte

Wir begleiten Dich gerne auf dem Weg des Suchens. Komm einfach vorbei.

» Mitleben

Ansprechpartnerin

Schwester Veronika Hinderhofer
Telefon: 07393 30-334
E-Mail: noviziat@untermarchtal.de

Schwestern erzählen ihre Geschichte

»Ich heiße Schwester Ines Beller und bin 89 Jahre alt. Mit siebzehneinhalb Jahren trat ich in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal ein. Meine Eltern, besonders meine Mutter, konnte diese Entscheidung nicht so leicht verkraften! Doch sie ließen mich ziehen. Meine Mutter begleitete mich bis zur Klosterpforte und wir nahmen Abschied. Im Mutterhaus traf ich mit vielen jungen Frauen und auch Schwestern zusammen. Wir alle wollten den Weg der Nachfolge Jesu gehen – dies war unser Ziel, unsere Sehnsucht und unsere Freude. Ich habe es nie bereut, diesen Weg der Nachfolge zu gehen und danke Gott jeden Tag für die Gnade der Berufung und bitte ihn um Treue und Beharrlichkeit.«

Schwester Ines
seit 1953 in der Gemeinschaft, lebt und wirkt in Untermarchtal

»Mit 25 Jahren bin ich in unsere Gemeinschaft eingetreten. Ich kann mich noch gut an die Reaktion meiner Mutter erinnern, als ich vom ersten Mitleben im Gastkonvent heimkam. Ihr entsetzter Kommentar: „Oh Gott, ich seh’s dir an, du gehst da hin!“ Es war ein langes Ringen miteinander – mittlerweile spüren sie, dass meine Entscheidung richtig war und Vinzentinerin sein mein Weg ist! In meinem Freundeskreis war das Thema Berufung weniger ein Problem: Durch mein Theologiestudium in Tübingen habe ich viele kennengelernt, die wie ich auf der Suche waren – manche dieser Freundschaften tragen und begleiten mich bis heute.«

Schwester Dorothea
seit 2011 in der Gemeinschaft, lebt in Tübingen und wirkt in der
Diözesanstelle „Berufe der Kirche“

»Ich stand mitten im Leben und habe es gewagt einen ganz neuen Weg zu gehen, um Jesus nachzufolgen. Mitte 30 war ich, als ich diesen Ruf verspürte, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten und Vinzentinerin zu werden. Ich habe meine Wohnung und meine Arbeitsstelle gekündigt, mein Auto bzw. mein Motorrad verkauft, meine beiden Katzen, meine Möbel, und noch einiges mehr verschenkt, um Gott und den Menschen zu dienen. Ich habe durch dieses Wagnis vieles dazu gewonnen: Gottes Liebe, die mich durch Höhen und Tiefen trägt, viele erfüllende Momente in der Begegnung mit Menschen, große Lebensfreude und das Vertrauen, dass mir Gott immer das schenkt und gibt, was ich gerade brauche, doch manchmal können es auch große Herausforderungen sein. Ich bin sehr dankbar für meine Berufung und glaube fest daran, dass Gott auch heute noch Menschen in seine Nachfolge ruft.«

Schwester Barbara
seit 2003 in der Gemeinschaft, lebt und wirkt im Ferienhaus in Talheim und arbeitet als Integrationsmanagerin in der VG Munderkingen

»Berufung ist für mich meine ganz persönliche Geschichte mit Gott. Es gibt keine Berufungsgeschichte zweimal. Meine Berufung finden, heißt für mich, den Platz zu finden, an dem Gott mich haben möchte. 2002 habe ich mich für einen Eintritt in die Gemeinschaft entschieden. Es gab in meiner Berufungsgeschichte nicht das ausschlaggebende Erlebnis, von dem ich sagen kann, dass es das Schlüsselerlebnis war, um mich für ein Leben in einer Ordensgemeinschaft zu entscheiden. Es waren viele Begegnungen und Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, die mir halfen, meinen Platz in der Welt zu suchen. Menschen, die mir halfen meine Gefühle und meine Gedanken zu formulieren, eine Antwort auf mein Suchen zu finden. Irgendwann wurde der Wunsch in mir wach, diese Lebensform einfach einmal auszuprobieren und den Schritt in die Gemeinschaft zu wagen. Die Zeit vor der Entscheidung war für mich geprägt mit großer Unruhe und einer Unzufriedenheit über mein Leben. Diese Gefühle verschwanden, als ich mich für den Schritt in die Gemeinschaft entschieden hatte.«

Schwester Judith
2002 in der Gemeinschaft, lebt und wirkt als Sozialarbeiterin in der Schule für Hörgeschädigte St. Josef in Schwäbisch Gmünd